Strona 2 z 2
Wieliczka hat eine günstige Verkehrslage. Durch die Stadt verläuft die internationale Verkehrsstraße Kraków-Przemyśl. In der Nähe befindet sich der internationale Flughafen Kraków-Balice. Mit Kraków hat Wieliczka eine günstige Zugverbindung. Zwischen den beiden Ortschaften verkehren aber auch zahlreiche Bus - und Kleinbuslinien.
GESCHICHTE
Wo sich heute das Tal von Wieliczka erstreckt, war im Miozän vor etwa 20 Millionen Jahren eine salzreiche Meeresbucht. Nach dieser relativ ruhigen und warmen Zeit wurde unser Planet von verschiedenen Naturkatastrophen heimgesucht, wodurch das Meer austrocknete und eine Ablagerung von Salz sowie Ton, Sand und anderen Salzbeimischungen hinterließ. Alles wurde anschließend mit einer dicken vom Wind aufgetragenen Erdschicht bedeckt.
Der Mensch trat hier erst zehn- oder achttausend Jahre vor unserer Zeitrechnung auf und machte sich das Land, das unter seinen baren Füßen einen ihm noch unbekannten Schatz verbarg, wegen günstiger Klimaverhältnisse zu seiner Heimat. Auf Solquellen stieß man hier um das Jahr 3500 v. u. Z. Das Salz wurde zuerst durch die Verdunstung von Wasser gewonnen. Nach kurzer Zeit wurde der Ort wegen seiner Ressourcen dermaßen bekannt, dass die individuelle Salzgewinnung industrialisiert werden musste. In den Salzsiedereien wurden aus Salz etwa ein halbes Kilo wiegende Kegel und Walzen geformt, die den Ansässigen als Geldmünzen dienten.
Es mussten Jahre vergehen, Jahrtausende sogar, bis man auf dem Gebiet des heutigen Wieliczka Einflüsse einer aufwachsenden Staatsorganisation beobachten konnte. Dank der örtlichen Spezifik hatte Wieliczka einen städtischen Charakter, lange bevor ihm das Stadtrechte verliehen wurde. Das 13. Jahrhundert war eine Zeit, wo man intensiv Städte gründete. Der Gründungsakt von Wieliczka, mit dem man eine Stadt nach fränkischem Recht gründete, wurde um das Jahr 1289 in der Kanzlei von Heinrich IV. Probus ins Unreine geschrieben und hing direkt mit den erst kürzlich aufgedeckten, tief liegenden und sehr reichen Salzlagerstätten zusammen. Der Tod des Königs ließ seine Beamten den Akt leider nicht zu Ende führen. Sein testamentarisch bestellter Nachfolger und Erbe, Przemysł II., bestätigte und erweiterte das von Heinrich ausgearbeitete Stadtrecht von Wieliczka. Man zählte 1290 und dieses Jahr gilt als Gründungsjahr von Wieliczka. Damals tauchte der Stadtname, Magnum Sal, zum wiederholten Mal in einer offiziellen Unterlage auf. Zum ersten Mal hatte diesen Namen der päpstliche Legat, Ägidius, in seinem Brief an die Abtei Tyniec aus den Jahren 1123-1127 erwähnt.
Magnum Sal heißt auf lateinisch Großes Salz (poln. Wielka Sól). Der Ort muss jedoch so berühmt gewesen sein, dass man dessen Namen in abgekürzter Form, nämlich Wielka, Welika oder Wielika benutzte. Erst später, sei es aus Sympathie oder wegen der geringen Größe, wurde der Name liebevoll verkleinert und so fungiert er heute als Wieliczka.
Der Legende nach war es Kinga, die Patronin der Salzbergleute, Tochter des ungarischen Königs, Bela IV., und Frau des polnischen Königs, Bolesław Wstydliwy, die die Bergleute von Wieliczka Gruben und Schächte bauen ließ, damit sie tief unter der Erde ihren Verlobungsring finden, der in den Abgrund des ungarischen Salzbergwerks Maramarosch, geworfen wurde. Im ersten heraufgeholten Salzklumpen (von Wieliczka, wie man es hier zu sagen pflegt oder von Bochnia, wie es in Bochnia heißt), wurde der Ring tatsächlich wiedergefunden und der Prinzessin feierlich zurückgegeben.
An historischen Ereignissen hat es in Wieliczka nie gefehlt, und seine Geschichte lässt sich verkürzt nicht darstellen. Diese Präsentation konzentriert sich bis auf die Herkunft des Ortes lediglich auf den Stadtanfang.
SALZBERGWERK "WIELICZKA"
Das Salzbergwerk "Wieliczka" ist ein unschätzbares Kulturdenkmal, das 1978 von der UNESCO auf die erste Liste der wertvollsten Natur- und Kulturden-kmäler der Welt gesetzt und 1994 zum Denkmal der Nationalgeschichte ernannt wurde. Das Werk stellt eine Gruppe von Grubenbauen, die sich in einer Tiefe von 64 m bis 327 m befinden. Es besteht aus über 200 km langen Gängen und etwa 2040 Kammern. Als Denkmal gilt der zentrale Teil des Bergwerks, wo man die Entwicklung der Fördermethoden in den einzelnen Geschichtsepochen beobachten kann.
Wieliczka ist das älteste immer noch betriebene Salzbergwerk der Welt. Es ist ein als Bergwerk tätiges Denkmal.
BERGWERKSSCHLOSS
Eines der interessantesten Denkmäler von Wieliczka, die über Tage besichtigt werden können, ist der Komplex von Zamek Żupny / Bergwerksschloss, das sieben Jahrhunderte lang Sitz des Vorstehers der Krakówer Salzgruben sowie der Verwaltung des Bergwerks von Wieliczka war. Das Schloss ist eine der wenigen Amtresidenzen der Welt, die den Verteidigungs-charakter haben.
KIRCHE ST. CLEMENS
Das heutige Kirchengebäude stammt grundsätzlich aus dem 19. Jh., obwohl auch Elemente aus den früheren Jahrhunderten, etwa dem 13. und 14., darin zu sehen sind. Erhalten blieb die stuckverzierte Grabkapelle der Morstins aus dem 16. Jh. (Stuckarbeit von Balthasar Fontana).
KLOSTER DER FRANZISKANER-REFORMATOREN
Der barocke Kirchen- und Klosterkomplex der Franziskaner-Reformatoren wurde in den Jahren 1624-1626 als Stiftung des Königs, Zygmunt III. Waza, errichtet und gilt heute als erste Steinkirche in der kleinpolnischen Provinz der Reformatoren.
KIRCHE ST. SEBASTIAN
Die aus Lärchenholz erbaute Kirche St. Sebastian aus dem Jahr 1581 steht am südlich-östlichen Rand von Wieliczka. Das Kircheninnere ist bis auf das Rokokoaltar mit dem Bild des Märtyrers, Sebastian, barock eingerichtet. Die an Wand und Decke sichtbare Polychromie von Włodzimierz Tetmajer entstand in den Jahren 1903 - 1910. Die Glasmalereien wurden von Stanisław Matejko entworfen.
PALAIS KONOPKA
Das spätbarocke Palais wurde von Gebrüdern Jan und Piotr Konopka errichtet.
PALAIS PRZYCHOCKI
Ein einstmaliger Bürgermeister von Wieliczka, Bronisław Przychocki, ließ Ende des 18. Jhs. anstelle des abgerissenen mittelalterlichen Holzrathauses eine neuklassische Residenz erbauen, die bereits 1818 vom Salzamt erworben wurde.
MAGISTRAT
In der ersten Hälfte des 19. Jhs. entstand durch den Umbau und die Erweiterung der Heilig-Geist-Kirche sowie des dazugehörenden Krankenhauses aus dem 14. Jh. der Sitz der lokalen Verwaltung, der von da an Magistrat heißt.
OBERER MARKT
Der Obere Markt von Wieliczka stammt aus der Zeit des Königs, Kazimierz Wielki. Es ist ein quadratischer Platz, von dem acht Straßen, je zwei pro Ecke, abgehen. In den früheren Jahrhunderten verlief darüber die Handelsstraße Westen-Ungarn.
SALZMUSEUM UND BERGWERKSSCHULE
Aus dem Anlass oder unter dem Vorwand des 50. Regierungsjahres des Kaisers, Franz Josef I., beschloss man, das Gebäude der Bergwerksschule sowie des Salzmuseums zu errichten, das heute Landratsamt ist.
REGIS
Regis - einer der ältesten Schächte in Wieliczka, errichtet unter dem König, Kazimierz Wielki. Der Schacht war noch nach dem Zweiten Weltkrieg in Betrieb. Der obere Teil samt Gebäude stammt aus dem 19. Jh.
KULTUR
Wieliczka verfügt über ein sehr reiches Kulturangebot, das vom Städtischen Kulturhaus, Museum der Krakówer Salzbergwerke, Salzbergwerk "Wieliczka", sowie von der Öffentlichen Bibliothek und nicht zuletzt vom Gemeindeamt Wieliczka vorbereitet wird. Anhand von diesem Angebot wird jährlich ein Veranstaltungskalender erstellt, das u. a. auch die zyklischen Aktivitäten der Stadt nennt.
Museum der Krakówer Salzbergwerke Es handelt sich um eines der größten Museen des Bergbaus in Europa, das in originellen Grubenbauen des Salzbergwerks in Wieliczka untergebracht ist. Das Museum zeigt seine Exponate auf dem dritten Abbauniveau in einer Tiefe von 135 m sowie im mittelalterlichen Bergwerksschloss, dass bis Ende des 13. Jhs. Sitz der Saline war und nach der Renovierung museale Zwecke erfüllt.
SEHENSWERTES
Salzfest (Juni)
Nachmittag mit Strauss ( Juni - September)
Internationale Freilichtmalerei der Behinderten Künstler
(März - Juni)
SALZBERGWERK "WIELICZKA"
TOURISTENROUTE
Das meist besuchte touristische Anlage in Polen. Wieliczkas unterirdische Gänge sind nicht nur wegen der berühmten Route so belebt. In den Kammern Warszawa, Budryk, Haluszka, Haluszka II werden sehr gern diverse Kulturveranstaltungen unternommen, die zum Teil auch von den Betreibern des Bergwerks selbst organisiert werden. Zyklisch finden hier Kunstausstellungen sowie Blaskonzerte statt.
SEHENSWERTES
Treffen in der Tiefe
Mineralien- und Versteinerungenmesse
Weihnachtskrippen-Wettbewerb
Neujahrskonzert
SPORT IN GEMEINDE
Sport ist neben der Kultur einer der sich rasch entwickelnden Bereichen in der Gemeinde Wieliczka. Zu Hause sind hier zahlreiche Sportvereine und Gruppen, die verschiedene Sportarten betreiben und nicht nur auf regionaler Ebene erfolgreich sind. Gerade bei Sport entwickelt sich die Zusammenarbeit mit den ausländischen Partnerstädten von Wieliczka besonders intensiv. Das Stadt- und Gemeindeamt organisiert viele Sport- und Erholungsver-anstaltungen sowie Kinder- und Jugendwettbewerbe.
TOURISTIK
Seine touristische Bedeutung verdankt Wieliczka dem berühmten Salzbergwerk, das im September 1978 von der UNESCO auf die erste Liste der wertvollsten Natur- und Kulturdenkmäler der Welt gesetzt wurde. Die unterirdische Touristenroute ist das bedeutendste touristische Produkt von Wieliczka, das seine Identität im In- und Ausland prägt. Nicht weniger wichtig für die Geschichte und Kultur von Wieliczka ist auch eine Reihe von interessanten Baudenkmälern über Tage.
In der Gemeinde kreuzen sich folgende Touristenrouten: der gelbe Wander- und Radweg Wieliczka - Dobczyce sowie der Radweg über das Wieliczka-Vorgebirge.
|